Die Kunst des Entscheidens. Warum weniger manchmal mehr ist

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Psychologie - Kognitive Psychologie, Note: 1,3, Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport (vormals H:G Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Studie gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zum Einfluss immer wachsender Möglichkeiten im Zuge einer Multioptionsgesellschaft auf das menschliche Entscheidungsverhalten und die Lebenszufriedenheit. 'In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für das Richtige.' (Karl Kraus) Doch was ist das Richtige? In einer Gesellschaft, die sich durch ihre Komplexität, Schnelllebigkeit moderner Informationssysteme, Globalisierung und Entscheidungsvielfalt aufgrund immer wachsender, nahezu endloser Möglichkeiten auszeichnet, scheint es sich für das 'Richtige' zu entscheiden, gar nicht so einfach. Denn wer die Wahl hat, hat bekanntlich auch die Qual. Verhaltensforscher haben herausgefunden, dass wir Menschen jeden Tag 20.000 Entscheidungen treffen. Bei acht Stunden Schlaf am Tag wären das 1.250 Entscheidungen pro Stunde und über 20 Entscheidungen pro Minute, also ungefähr eine Entscheidung alle drei Sekunden.1 Es fängt schon morgens mit dem Klingeln des Weckers an, sofort aufstehen oder noch 5 Minuten Dämmerschlaf? Kaffee oder Tee? Brot oder Brötchen? Wurst oder Käse? Nutella oder Marmelade? Duschen oder nicht? Kleidung? Auto oder Bus? Bevor wir überhaupt richtig wach sind, werden wir mit unzähligen Entscheidungsfragen konfrontiert. Noch nie konnten Menschen so viel wählen. Kein Wunder, dass es manchmal schwierig ist den Überblick zu behalten und das Leben für den einen oder anderen einem ständigen Herumirren in einem Dschungel schier unbegrenzter Möglichkeiten gleicht. Für die Studie wurde eine systematische Recherche in psychologischen sieben Datenbanken (Google Scholar, Scopus, Researchgate, PsychSpider, PsyArticles, PubMed und PubPsych.) durchgeführt. Es werden 38 Publikationen in die Analyse eingeschlossen. Die Lebenszufriedenheit wird überwiegend mittels der Satisfaction with Life Scale (SWLS) erfasst, das Entscheidungsverhalten über verschiedene Fragebögen. Insgesamt berichten fünfzehn Studien über den Einfluss von Optionsvielfalt auf das Entscheidungsverhalten und dreizehn über den Einfluss von Optionsvielfalt auf die Lebenszufriedenheit. Acht Studien beschäftigen sich mit mindestens einem untersuchten Konstrukt. Insgesamt werden ausschließlich negative Effekte auf beide Konstrukte gefunden.

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