Die Lutherbibel und die Septuaginta. Exegese Kohelet 3 1-15

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Theologische Fakultät), Veranstaltung: PS: Einführung in die alttestamentliche Exegese (ohne Hebräisch), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Buch Kohelet ist im Kanon des Alten Testaments den Lehrbüchern zuzuordnen. Der Name des Buches 'Kohelet' leitet sich von dem Verb 'quahal' (= sammeln, versammeln) ab. Daher ist mit Kohelet entweder ein 'Sammler' von Sprichwörtern gemeint oder ein Weisheitslehrer einer von ihm einberufenen Versammlung. Da dieser Weisheitslehrer mit König Salomo identifiziert wurde, besteht seit Martin Luther für dieses Buch auch die Bezeichnung 'Prediger Salomo'. Bei dem Buch handelt es sich um eine Sammlung von Weisheitssprüchen und praktischen Lebensratschlägen über falsche und gerechte Lebensweise. Das Buch Kohelet gehört in der jüdischen Leseordnung zu den fünf Megillot. Es ist die Festrolle für das Laubhüttenfest, in dem die Freude am Leben und an der Tora als rechter Weisung zum Ausdruck kommt. In der Leseordnung der katholischen Kirche findet Kohelet seine gottesdienstliche Verwendung und auch die evangelische Perikopenordnung sieht vor, dass Kohelet 3, 1-14 an dem 24. Sonntag nach Trinitatis aus dem Alten Testament gelesen wird. In der vorliegenden Exegese wird die Perikope Koh 3,1-15 in der Lutherbibel und der Septuaginta Deutsch auf formale, semantische und pragmatische Unterschiede verglichen. Die Übersetzung, mit der weitergearbeitet wird, wird in dem folgenden Kapitel auf sprachliche Besonderheiten untersucht. Bei der Untersuchung von Form und Struktur soll die Frage geklärt werden, ob es sich um eine geplante oder eine willkürliche Zusammensetzung des Textes handelt. Die ersten drei Kapitel sind der synchronischen Methode zuzuordnen, was bedeutet, dass der Text als ganze Einheit betrachtet wird. In der diachronischen Methode wird vorausgesetzt, dass der Text über eine lange Zeit entstanden ist. In der Literarkritik wird die Einheitlichkeit des Textes untersucht. Waren mehrere Verfasser am Werk oder ist der Text auf eine Person zurückzuführen? Aus dieser Frage ergibt sich auch schon der nächste Untersuchungsgegenstand: Die Redaktionskritik versucht herauszufinden, ob und welche Passagen dem Text hinzugefügt wurden. Dabei spielt der geschichtliche Kontext eine wichtige Rolle. Welche Einflüsse aus dem Kontext in das Buch mit eingeflossen sind, wird durch die Methode der Traditionskritik herausgearbeitet. Im letzten Abschnitt, der Gattungskritik, werden verschiedene Forschungsergebnisse bezüglich der Bestimmung der Gattung miteinander verglichen und abgewogen.[...]

Verwandte Artikel