Die Macht des Verzeihens

In meinem Beitrag versuche ich zu zeigen, dass Demokratie in der attischen polis als diejenige Lebensform praktiziert und theoretisch konzipiert wurde, in der ein Miteinander Verschiedener als freudvoll erfahren werden konnte. Dabei gehe ich zunächst auf demokratische Implikationen des Lebensformkonzepts bei Aristoteles und Wittgenstein ein. Daraufhin beleuchte ich die zentrale Rolle, die Aristoteles der koinonia (dem Gemeinschaftsgefühl) und der philia (der Bürger:innenfreundschaft) für ein demokratisches Gemeinwesen eingeräumt hat. Ich verteidige die koinonia und philia in einem weiteren Schritt gegenüber dem von Derrida und Rancière erhobenen Vorwurf, sie seien Teil einer exklusivistischen politischen Strategie. Abschließend zeige ich, wie die Politische Philosophie Deweys unter modernen Bedingungen eine Konzeption von Demokratie als Lebensform zu formulieren vermochte, die das Potenzial der koinonia und philia aufgreift, ohne sie exklusivistisch zu denken.

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