Die Manipulation von Referenzzinsen wie LIBOR und EURIBOR.

Die Manipulation der Referenzzinsen LIBOR und EURIBOR hat im Dezember 2013 eines der höchsten bislang verhängten europäischen Kartellbußgelder zur Folge gehabt. Die dortigen Manipulationen haben dazu beigetragen, das Vertrauen in die Finanzmärkte zu erschüttern. Die Aufarbeitung dieser, aber auch anderer unlauterer Einflussnahmen beschäftigt Wissenschaft und Praxis in der Folge bis heute. Die Arbeit beleuchtet die dogmatischen Ansatzpunkte des kartellbehördlichen Vorgehens und unterzieht sie einer kritischen Würdigung. Hierbei wird insbesondere die Anwendung des Kartellverbots hinterfragt und ausgehend von dessen Zweck vertieft analysiert. Zudem nimmt sie diese Fälle zum Anlass, das Nebeneinander von Kartell- und Kapitalmarktrecht zu untersuchen, wofür angesichts des nun erhöhten Anwendungs- und Sanktionsrahmens des Marktmanipulationsverbotes auch ein rechtspraktisches Bedürfnis vorhanden ist. Denn insbesondere die drohende Strafkumulation birgt ein erhebliches Risiko für Marktteilnehmer.

Philipp Steinhaeuser studied law at the Eberhard Karls University of Tübingen and the Rheinische Friedrich-Wilhelms-University of Bonn. Afterwards, he obtained his doctorate at Professor Daniel Zimmers' Chair of Commercial and Business Law. He was a scholar of the »Arbeitskreis Wirtschaft und Recht«. Since 2017, he has clerked for the Hanseatic Higher Regional Court of Hamburg. This includes positions and part-time employment at the Regional Court of Hamburg, the Federal Foreign Office in Berlin and international law firms, where he worked in the area of antitrust law as well as commercial law and capital market law.

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