Die Marktrisikoprämie am Schweizerischen Kapitalmarkt

Inhaltsangabe:Einleitung: 'The equity premium puzzle may not be why was the average equity return so high but rather why was the average risk-free rate so low.' Mit diesem Zitat beginnen Mehra und Prescott die Zusammenfassung ihrer Ergebnisse. Das Problem, auf das sie damit hinweisen, besteht in der Höhe der Rendite der sicheren Anlage, die laut ihrer Analyse zu niedrig ist. Dadurch ergeben sich zu hohe Marktrisikoprämien (MRP), die mit Standardannahmen von Konsumwachstum, Risikoaversion und Zeitpräferenzrate nicht in Einklang zu bringen sind. Dimson /Marsh / Staunton (DMS) geben die Höhe der zu erwartenden Marktrisikoprämie auf Basis obiger Annahmen mit maximal 1Prozent an. Die Diskrepanz zwischen den erzielten historischen Risikoprämien und dem Wert, der sich aus theoretischen Gleichgewichtsüberlegungen ergibt wird als „Equity Premium Puzzle“ bezeichnet. Dafür gibt es zwei mögliche Erklärung: Die Modellannahmen sind falsch oder die historische Überperformance von Aktien zur sicheren Anlage ist zu hoch. Um letztere zu messen spielt die Wahl der Beobachtungsperiode und die verwendeten Daten für die sichere Anlage, neben anderen Faktoren, eine wichtige Rolle für das Ergebnis. Für den deutschen Kapitalmarkt existieren zu diesem Thema zwei hervorzuhebende Studien, die in ihren Annahmen und auch Ergebnissen sehr unterschiedlich sind. Das sind die Studien von Stehle und Wenger. Im Ergebnis errechnet Ersterer eine Risikoprämie für den von 6,66Prozent nach Steuern. Wenger zeigt, dass durch das Heranziehen eines repräsentativen Beobachtungszeitraums, der Berücksichtigung der Laufzeitäquivalenz zwischen Marktportfolio und sicherer Anlage, eine realistische Besteuerungsannahme und einer richtigen Anwendung der Mittelwertbildung die historische Überperformance auf unter 2Prozent sinkt. Dabei ist vor allem die Verwendung eines korrekten Anleiheindex als sichere Anlage notwendig. Hierfür wird ein Index herangezogen, der jeweils die längstlaufende Staatsanleihe der Bundesrepublik Deutschland nachbildet. Aufbauend auf Wenger entstand eine Studie zur Marktrisikoprämie in Österreich von Schneider, in der ebenfalls ein Index längstlaufender Staatsanleihen die Grundlage bildet. Für den Schweizerischen Kapitalmarkt existieren mehrere Studien, die eine Marktrisikoprämie auf Basis historischer Daten von weit über einem Prozent erhalten. Dabei wurde nie auf einen Index längstlaufender Staatsanleihen zurückgegriffen. Diese Vorgehensweise ist notwendig, um eine [...]

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