Die Messung von Systemrisiken im Finanzsystem. Theorie und Empirie

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Handel und Banken), Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens seit der globalen Banken- und Finanzkrise im Jahr 2007 hat sich der Bedarf nach einer effizienten makroprudenziellen Aufsicht deutlich verstärkt. Die Identifikation und Messung systemischer Risiken ¿ die Grundlage eben dieser Aufsicht ¿ soll die Stabilität des Finanzsystems unterstützen und das Übergreifen eines finanziellen Zusammenbruchs von einzelnen, systemrelevanten Finanzintermediären und -instituten auf den gesamten Finanzsektor verhindern. Bislang herrscht jedoch kein Konsens über die Eignung der einzelnen Systemrisikomaße für eine erfolgreiche Überwachung potenzieller Schwachstellen des Finanzsystems und hinsichtlich der Auslegung ihrer Indikatoren. Die Forschungsfrage, die in dieser wissenschaftlichen Arbeit beantwortet werden soll, ist, inwiefern sich die bekanntesten Systemrisikomaße eignen, potenzielle Risiken des Finanzsektors zu erkennen und zielgerichtet zu messen. Die Festlegung auf ein bestimmtes Systemrisikomaß ist bisher nicht möglich. Die erfolgreiche Überwachung und Identifikation von Systemrisiken kann helfen, das Übergreifen einer Finanzmarktkrise auf die Realwirtschaft von vornherein zu verhindern. Die mit einer Finanzkrise einhergehende Verschuldung des Staates zum Zwecke der Rettung von Banken und zu Markteingriffen, führte im Jahr 2009 dazu, dass das BIP entwickelter Volkswirtschaften um -3,2% sank und große Output-Verluste auftraten. Zunächst werden die Faktoren der Systemrelevanz näher betrachtet, um einen Ausblick auf den Erfassungsbereich einer makroprudenziellen Überwachung zu geben. Im Anschluss daran, werden die Risikomaße und den auf diesen aufbauenden, spezifischen Systemrisikomaße konzeptionell dargestellt und kritisch beurteilt. Dabei werden die Vor- und Nachteile aufgezeigt, die mit den einzelnen Maßen verbunden sind, sowie deren unterschiedlichen Herangehensweisen bei der Berechnung der Systemrisiken. Anschließend werden alternative Beurteilungsmöglichkeiten von Systemrelevanz dargestellt, die bei der Regulierung des Finanzmarktes berücksichtigt werden sollten.

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