Die Möglichkeiten und Grenzen des PRSP-Ansatzes in Konfliktregionen des subsaharischen Afrikas

Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Thema: Entwicklungspolitik, Note: 1,3, Universität zu Köln (Institut für Politische Wissenschaften und Europäische Fragen), Veranstaltung: Examen, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf dem G8-Gipfel 1999 in Köln wurde die ¿Highly Indebted Poor Country¿ (HIPC) - Initiative eingeleitet, eine Entschuldungskampagne, die eine Politikausrichtung der Partnerländer an das Ziel der Armutsbekämpfung knüpft. Die HIPC-Staaten haben sich im Rahmen des Schuldenerlasses gegenüber der Weltbank dazu verpflichtet, nationale Strategiepapiere zu erstellen und die, aufgrund des Erlasses eingesparten öffentlichen Mittel, für die Armutsbekämpfung einzusetzen. Die ¿Poverty Reduction Strategy Paper¿ (PRSPs) sollen zudem einen Rahmen für die Geberkoordinierung schaffen, an dem sich zukünftig die Programme der Entwicklungsbanken und des IWF, aber auch die der bilateralen und multilateralen Geber orientieren. Die Grundprinzipien des PRSP-Ansatzes bestehen in der Übertragung der Verantwortlichkeiten auf die betroffenen Länder selbst (¿ownership¿) und einer breiten Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure (¿participation¿) in den Gestaltungsprozess. In vielen Regionen des subsaharischen Afrikas verschärfen sich jedoch vor dem Hintergrund fundamentaler Entwicklungskrisen die gesellschaftlichen Widersprüche und Verteilungskämpfe. Deformierte bzw. fehlgeschlagene Modernisierungs- und Transformationsprozesse manifestieren sich und lassen eine wachsende Politisierung von Gesellschaftszusammenhängen erkennen. Die steigende Anzahl von Ländern mit nicht mehr beherrschbaren Zahlungsbilanz- und Verschuldungsproblemen, enormen Einkommensunterschieden und einer unzureichenden sozialen Grundversorgung der Bevölkerung, verdeutlichen das globale Gefälle zwischen den Industrienationen des ¿Nordens¿ und den Ländern des ¿Südens¿. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Umsetzungsproblematik der PRSP-Prinzipien in solchen Ländern des subsaharischen Afrikas, in denen staatliche Strukturen aufgrund von Bürgerkriegen erst wieder aufgebaut werden müssen. Ruanda gilt in diesem Zusammenhang unter anderem aufgrund seiner spezifischen ethnischen Polarisierung als Beispiel für ein komplexes und krisenanfälliges gesellschaftspolitisches Umfeld. Inwieweit nun die HIPC-Initiative und die Umsetzung des PRSP-Ansatzes einen Beitrag zur Friedenssicherung und nachhaltigen Armutsbekämpfung leisten kann und worin ihre Schwächen ¿ gerade in Konfliktregionen - bestehen, bilden den Schwerpunkt dieser Analyse.

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