Die Möglichkeiten und Herausforderungen des Empowerments in der Arbeit mit depressionskranken Menschen

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Gesundheit - Gesundheitswesen, Note: 1,4, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Stuttgart, früher: Berufsakademie Stuttgart, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Seminararbeit setzt sich als Ziel, die Möglichkeiten und die Herausforderungen einer auf Empowerment ausgerichteten Sozialen Arbeit bei Menschen mit Depression darzustellen, zu diskutieren und kritisch zu betrachten. Heute ist die Soziale Arbeit vom Empowerment-Konzept nicht mehr zu trennen. Es wurde in das Leitbild von vielen sozialen Institutionen übernommen und als wichtiges Merkmal von vielen sozialen Strukturen und Interventionen postuliert. Empowerment, ein Konzept, das innerhalb der Gemeinwesenarbeit gewachsen ist, wurde zum Leitkonzept professioneller Sozialer Arbeit. Es zielt auf eine Umstellung des professionellen Helfens und der Hilfeleistungen, indem der Schwerpunkt weg von einer defizitorientierten Sichtweise auf die Ressourcen der Klientel gelegt wird. Die defizitorientierte Sichtweise trägt dazu bei, dass den Menschen eine Hilflosigkeit zugeschrieben wird und deren Entmündigung durch exzessive Fürsorge gefördert wird. Die Betroffenen fühlen sich ausgeschlossen und entmündigt, sie werden zu starren Objekten professioneller Hilfe. Im Gegensatz dazu sorgt Empowerment für eine Erweiterung des professionellen Blickwinkels. Der Schwerpunkt der Interventionen in der Sozialen Arbeit ändert sich, bewegt sich außerhalb der Wechselwirkung zwischen beispielsweise persönlichen, psychischen und umweltbedingten Defiziten und bezieht in seine professionellen Tätigkeiten stärker die individuellen und sozialen Ressourcen der Menschen ein. Empowerment stellt sich als ein Plädoyer für eine partizipative Soziale Arbeit dar, entfernt von der Vorherrschaft der Fachleute, die zu einer ¿Erosion alltagsweltlicher Fähigkeiten führt¿ (Galuske 2005). In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, inwiefern ein Konzept, das die Selbstbestimmungskraft der Klientel in den Mittelpunkt seiner Argumentation setzt, mit einer depressiven Erkrankung vereinbar ist.