Die Motivation zur Wahl des Lehrerberufs ¿ Eine ethnographische Studie mit Studentinnen und Studenten mit türkischem Migrationshintergrund

Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Interkulturelle Pädagogik, Note: 1, Universität Kassel (-), Sprache: Deutsch, Abstract: Lehrer mit Migrationshintergrund sind in Deutschland sehr selten, so ist es auch kaum verwunderlich dass keine Untersuchungen existieren, die sich speziell dieser Gruppe unter den Lehrern widmen. Aufgrund einer positiven Wendung in der Migrationsforschung in der jüngeren Vergangenheit ¿ weg von einem defizitorientierten, hin zu einem ressourcenorientierten Forschungsansatz ¿ haben nun auch bildungserfolgreiche Migranten ihren Platz in den Ansätzen der Wissenschaft gefunden. So sind beispielsweise Studien zu kulturellen Identitätskonstrukten von bildungserfolgreichen Jugendlichen mit Migrationshintergrund (vgl. Badawia 2003), oder Studien zu sozio-kulturellen Kompetenzen von Studenten mit Migrationshintergrund Türkei erschienen (vgl. Griese, Schulte, Sievers, Canbulat, Ültanir 2007). Diese Veröffentlichungen haben den Weg für eine intensive Forschung in dem Bereich Migration und Bildung geebnet. Auch diese Studie widmet sich bildungserfolgreichen Menschen mit Migrationshintergrund, jedoch unterscheidet sie sich auch von den angesprochenen Untersuchungen. Der eigene Bezug zu dem Thema hat dabei eine gewisse Relevanz. Aufgrund meiner persönlichen Situation als Lehramtsstudent mit Migrationshintergrund habe ich mich oft gefragt, wie wohl andere zukünftige Lehrer mit Migrationshintergrund ihrem Beruf entgegensehen, was ihre Motivation dabei ist und ob und inwiefern ihr eigener Migrationshintergrund eine Rolle spielt. In dieser Arbeit möchte ich dies mit Hilfe von ethnographischen Interviews untersuchen. Dabei sollen Aspekte wie kulturelles Selbstbild, Bildungsbiographie, Erwartungshaltungen, Berufswahlmotivation der Probanden und der eventuelle Einfluss des eigenen Migrationshintergrunds dazu betrachtet werden. Bei der Wahl des Samples wurden Probanden mit einem kulturell homogenen Migrationshintergrund gewählt, da dadurch Gemeinsamkeiten in den Angaben erwartet werden.