Die Motive des "Hexenbürgermeisters" Hermann Cothmann, in Lemgo Hexenprozesse zu führen

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Seminararbeit soll untersucht werden, inwieweit Meiers Stilisierung von Cothmann zum alleinigen Träger der Hexenverfolgungen angemessen ist. Dazu soll erarbeitet werden, welches die Motive des Lemgoer «Hexenbürgermeisters» gewesen sind, Personen zu verfolgen und wegen Hexerei zum Tode zu verurteilen. Cothmanns Motive sollen in Bezug zu seiner Biografie und seiner persönlichen Erfahrung mit Hexenprozessen gesetzt werden, sowie vor dem Hintergrund der Zeit, in der er gelebt und gewirkt hat, betrachtet und in diese eingeordnet werden. Die Grundlage für die Beschäftigung mit dem Thema wird hergestellt, indem in einem ersten Schritt die Stadt Lemgo in den Fokus der Arbeit gerückt wird; die wirtschaftliche, politische und konfessionelle Situation der Stadt vor und während den verschiedenen Hexenverfolgungswellen im 17. Jahrhundert wird dargestellt. Anschliessend widmet sich die Arbeit den Hexenprozessen in Lemgo. Die Aktenlage, sowie der Verlauf der Prozesse und Widerstand gegen diese werden beschrieben, ebenso werden die Opfer und die Gründe für die Verfolgungen beleuchtet und auf deren Nachwirkung und Forschung eingegangen. Im nächsten Schritt wird Hermann Cothmanns Wirken in Lemgo beschrieben. Seine Biografie und die Hexenverfolgungen, die in seiner Amtszeit stattgefunden haben, werden dargestellt. Weiterführend wird versucht, einen Erklärungsansatz für Cothmanns Jagd auf Hexen herauszuarbeiten; zunächst werden zeitgenössische Erklärungen und anschliessend ältere und neuere Forschungsansätze präsentiert. Das abschliessende Fazit wird aus einer Symbiose der Aspekte der Forschungsmeinungen, welche während der Ausarbeitung der Arbeit am meisten gewichtet wurden, und einer abschliessenden Bilanz bestehen.