Die Nachfolgeordnung Konstantin des Großen - Ein Bruch mit der Tetrarchie

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 13 Punkte, Universität des Saarlandes, Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn Constantin der Große in der Geschichte der Spätantike genannt wird, dann vor allem aufgrund seiner Rolle in Bezug auf die Religion. Sein 'Bekenntnis' zum Christentum spielt in allen Betrachtungen eine große Rolle. Ich möchte mich in dieser Arbeit aber nicht mit der Bedeutung Constantins für das Christentum, sondern mit seiner Abkehr von der kurz zuvor von Diocletian geschaffenen Tetrarchie beschäftigen. Diocletian, welcher am 20. November 284 in Nikomedeia zum Kaiser erhoben worden war, ernannte bereits ein Jahr nach seinem Herrschaftsantritt aus der bedrohlichen außenpolitischen Lage heraus einen Mitkaiser. Da diese Aufgabenteilung sich sehr schnell als geschickt erweisen sollte wurde sie 293 um zwei, jeweils einem der beiden Augusti unterstellten Caesares, erweitert. Somit war die Tetrarchie begründet. Doch schon die Tetrarchien nach Diocletians Abdankung erwiesen sich als instabil. Dauerhafte Machtkämpfe unter den Amtsträgern und Anwärtern ließen das System bereits im Jahre 324 mit der Alleinherrschaft Constantins des Großen enden. Somit währte Diocletians Tetrarchie nur knapp 30 Jahre. Die Regierungszeit Diocletians und somit auch die Tetrarchie erfuhr in den letzten rund 150 Jahren eine geringere Beachtung. Dies gilt für die Forscher in allen Ländern. Im Gegensatz hierzu fand die Person Constantin des Großen, aber auch seine Taten von jeher große Aufmerksamkeit.1 In den letzten Jahren wird auch der Tetrarchie wieder mehr Aufmerksamkeit zuteil. Besonders zu erwähnen ist hier die Arbeit von Wolfgang Kuhoff. Mit seinem 2001 erschienenen Buch 'Diokletian und die Epoche der Tetrarchie' hat er ein umfangreiches Werk zu dieser Thematik vorgelegt. Im folgenden möchte ich mich nun mit dem Phänomen der Tetrarchie beschäftigen. War sie doch eine bewusste Abkehr Diocletians vom traditionellem dynastischen Ordnung. Was zeichnete sie aus und was hatte Diocletian sich von ihr versprochen? Warum hielt sie den politischen Realitäten nicht stand? == 1 Kuhoff, 2001, S. 7

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