Die Nachfolgepolitik des Augustus am Beispiel des Tiberius
Autor: | Holger Hufer |
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EAN: | 9783638306775 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 14.09.2004 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Augustus Beispiel Nachfolgepolitik Prinzipat Tiberius |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,7, Universität Regensburg (Philosophische Fakultät (Geschichte)), Veranstaltung: Der Prinzipat des Augustus, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Einleitung
Bei einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Charaktereigenschaften
des Tiberius, seinem Wirken als zweiter Prinzeps und Nachfolger des Augustus
und nicht zuletzt mit der Art und Weise, wie er von seinem Stiefvater als Nachfolger
bestimmt und verstanden wurde, ist nicht zu übersehen, dass sich das Tibe-
rius-Bild in der Wissenschaft in den letzten hundert Jahren gewandelt hat. Die
Zeiten der Schwarz-Weiß-Malerei, was seine politische Rolle und seine Psyche
anbelangt, sind längst vorüber. Tiberius wurde, dies sei angemerkt, zumeist als
heuchlerischer und böswilliger Despot hingestellt1, Hermann Schiller und Theodor
Mommsen hingegen kommen zu einer äußerst positiven Beurteilung seiner
Person2. Die neuere Forschungsliteratur, an dieser Stelle sei insbesondere auf
Ernst Kornemanns Tiberius-Biographie und eine weitere Biographie des israelischen
Historikers Zvi Yavetz hingewiesen, differenziert auf der einen Seite zwischen
dem Bild des Tiberius als Opfer einer augusteischen Nachfolgepolitik, die
ihn unwillkürlich als Notlösung aus Gründen der Staatsraison verstand, einem
zutiefst gespaltenen Charakter und seinen unzweifelhaft vorhandenen Talenten im
Bereich der Diplomatie, der militärischen Führung und der Administration. In der
vorliegenden Arbeit will ich versuchen, Fragen zum jahrelangen Ausschauhalten
des Augustus nach einem geeigneten Nachfolger, zur Art und Weise, wie diese
Nachfolgepolitik in Bezug auf Zwangsvermählungen und -adoptionen betrieben
wurde, und nicht zuletzt zum widerspenstigen, bisweilen grotesk anmutenden tiberischen
Charakters aufzuwerfen, und diese anhand von Quellen und Sekundärliteratur
zu beantworten. Mein Hauptaugenmerk gilt dabei ebenso dem Verhältnis
des Tiberius zu seinen Anverwandten und zu Augustus selber, auch sollen seine
charakterlichen Merkmale, die in der modernen Forschung immer mehr Bedeutung
finden, zur Sprache kommen. Weniger im Mittelpunkt soll dabei die eigentliche
Regierungszeit stehen, geprägt von der Affäre um den Prätorianerpräfekten
Seian, der durch Intrigen zum zweiten Mann im Staat aufstieg, sowie durch Majestätsprozesse
und die Nesiarchie des Regenten von Capri aus. Zur Quellenlage,
auf die ich im Laufe der Arbeit in einem eigenen Kapitel noch näher eingehen
werde, ist zu sagen, dass Leben und Eigenheiten des Tiberius insbesondere in den
Kaiserbiographien des Sueton und in den Annalen des Tacitus beschrieben werden...