Die Neandertaler gehören nicht nur zu unseren, vor weniger als 30.000 Jahren ausgestorbenen Verwandten, sondern sind - 150 Jahre nach der Entdeckung der ersten Neandertalerfossilien unweit von Düsseldorf - längst zu einem Mythos geworden. Ihr Bild im kulturellen Gedächtnis der Menschheit schwankt zwischen extremen Positionen: hier dumpfe, keulenschwingende Rohlinge, dort Vorfahren des modernen Menschen, die bereits über Sprache, Schmuck und Totenkult verfügten. Beide Vorstellungen sind gekennzeichnet von Unschärfen und Irrtümern. Der vorliegende, reich illustrierte, sehr gut lesbare Band informiert kompetent und allgemeinverständlich über die Entdeckung des ersten Neandertalers, seine wissenschaftliche Bedeutung, die Entstehung der Neandertaler, ihre Stellung im "Stammbusch" der Menschheit, ferner über ihre Fähigkeiten und ihre materielle Kultur, Aspekte ihrer Lebensweise sowie über die Gründe, die vermutlich zum Aussterben der Neandertaler geführt haben.



<p>Friedemann Schrenk leitet die pal&auml;oanthropologische Abteilung des Forschungsinstituts Senckenberg und ist Professor f&uuml;r Pal&auml;obiologie der Wirbeltiere an der J. W. Goethe-Universit&auml;t Frankfurt/Main. Von ihm liegen im Verlag C.H.Beck vor: <em>Adams Eltern. Expeditionen in die Welt der Fr&uuml;hmenschen </em>(gemeinsam mit Timothy G. Bromage und Stephanie M&uuml;ller, 2002) <em>Die Fr&uuml;hzeit des Menschen. Der Weg zum Homo sapiens </em>(C.H.Beck Wissen, 52008).<br /> Stephanie M&uuml;ller arbeitete im Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg Frankfurt/Main im Bereich Public Understanding der Pal&auml;oanthropologie und ist Referentin f&uuml;r Unternehmenskommunikation. In Malawi/Zentralafrika koordinierte sie im Auftrag der Uraha Foundation Aufbau und Einrichtung des Kultur- und Museumszentrums Karonga.</p>