Die 'Neue Orientalische Frage'

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Region: Osteuropa, Note: 1,3, Universität Karlsruhe (TH), Sprache: Deutsch, Abstract: Als Ausgangspunkt für dieses äußerst komplexe Sujet soll in dieser Arbeit die Bündnispolitik des französischen König Franz I. dienen. Während seiner Haft in Spanien 1525-27 sucht er nach einem Modus Vivendi mit Süleyman dem Prächtigen, um Habsburg in einen Zweifrontenkrieg zu verwickeln. Die realpolitisch-orientierte türkenfreundliche Politik Frankreichs nahm aber 1756 durch die Annäherung an Habsburg ('renversement des alliances') ein Ende. Im Friede von Kütschük Kainardschi, der den 3. Russisch-Türkischen Krieg beendete, konnte die russiche Zarin Katharina die Große dem Osmanisches Reich ihre Bedingungen quasi diktieren. Der Vertrag bedeutete eine klare Schwächung des Osmanischen Reiches und einen erhebelichen Machtzuwachs für Russland. Neben finanziellen Entschädigungen profitierte Russland von beachtlichen Gebietszuwächsen an der Nordküste des Schwarzen Meeres sowie freiem Schifffahrtsrecht für das Schwarze Meer und dem Durchfahrtsrecht für Handelsschiffe durch die beiden Meerengen. Außerdem leitete St. Petersburg für sich doppeltes Interventionsrecht im Osmanisches Reich ab - für südslawische Orthodoxe und in den Donaufürstentümern. Dies sollte als Hebel zur weiteren Expansion auf dem Balkan dienen. Habsburg sah darin eine große Bedrohung seines Vielvölkerstaates. Die Orientalische Frage war eröffnet.

Weitere Produkte vom selben Autor