Die Orchestrierung der Empfindungen

Jurassic Park, Terminator 2 und Co.: Wie hat sich die affektive Zuschauererfahrung in den Hollywood-Großfilmen der 1990er Jahre verändert? Christian Pischel zeigt: Digitale Bildproduktion und -manipulation ermöglichten eine neue Sichtbarkeit, die inszenatorisch ausgebaut und affektpoetisch erkundet wurde. Das erneuerte die Phantasie von der ungebundenen affektiven Wirkmächtigkeit des Films, die bereits im Umfeld der historischen Avantgarden, insbesondere im Futurismus, aufkam. Neben der theoretischen Erörterung von Attraktion und Affekt wird in exemplarischen Analysen die audiovisuelle Kompositorik herausgearbeitet, die diese weiterhin wirksame Poetik charakterisiert.

Christian Pischel (Dr. phil.) lehrt Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Seine gegenwärtigen Forschungsfelder sind Affektpoetiken, Fotorealismus sowie Politik und Ästhetik im DEFA-Film.