Die Pädagogischen Lesungen der DDR in der Erinnerung von Zeitzeug*innen

Der vorliegende zweite Band der Reihe Beiträge zur Geschichte der Pädagogik in der DDR erweitert die Betrachtung des Weiterbildungsformats Pädagogische Lesungen des ersten Bandes um eine neue, die Rekonstruktion weiter ausdifferenzierende Perspektive: die Erinnerungen von Personen, die zwischen 1950 und 1989 in die Arbeit mit dem Format involviert waren. Insgesamt 23 dieser Zeitzeug*innen - seinerzeit Autor*innen oder mit administrativen Prozessen betraut - wurden im Rahmen der Tätigkeit der Rostocker "Arbeitsstelle Pädagogische Lesungen" um ihre rückblickende Schilderung und Bewertung der Vorgänge um die Pädagogischen Lesungen gebeten. Die daraus erwachsenen Texte wurden von den befragten Personen für eine Veröffentlichung in diesem Band freigegeben. Sie beleuchten maßgebliche damalige Prozesse, so etwa die Ausarbeitung, Begutachtung und öffentliche Präsentation, geben aber auch sehr subjektiven Wahrnehmungen Raum, darunter der Motivation für eine Autor*innenschaft oder dem atmosphärischen Erleben der Zentralen Tagen der Pädagogischen Lesungen. Gerahmt werden diese Befragungen von einer vergleichenden Analyse. Diese lotet - unter Beachtung der methodischen Begrenzungen einer solchen Quelle - aus, inwieweit sich aus den Darstellungen Generalisierungsmöglichkeiten ergeben, die es erlauben, bisherige Erkenntnisse und Forschungsarbeiten zu den Pädagogischen Lesungen in der DDR zu bestätigen, zu ergänzen oder zu differenzieren.