Die Paramilitarisierung des Staates

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Im November 2016 unterzeichnete die kolumbianische Regierung des amtierenden Präsidenten Juan Manuel Santos und die größte noch aktive Guerilla-Gruppierung des Landes, die FARC-EP (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia - Ejército del Pueblo, deutsch Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens -Volksarmee) den Friedensvertrag. Der Vertrag wurde international als Erfolg angesehen und Santos erhielt hierfür den Friedensnobelpreis, obwohl der Frieden in Kolumbien seit Vertragsschluss keineswegs gesichert ist. Im Dezember 2016 intensivierte sich die Präsenz rechtsgerichteter paramilitärischer Verbände in ehemaligen FARC-Gebieten, die die Guerilla über Jahrzehnte kontrolliert hat, und nun ohne Verwaltungsstrukturen hinterlässt. Die bewaffneten Gruppierungen machen sich das entstandene Machtvakuum zu nutzen, um sich Anteile an den rohstoffreichen Gebieten in den ehemaligen FARC-Hochburgen zu sichern. Die größte Leidtragende bleibt die zivile Bevölkerung Kolumbiens - darunter mehrheitlich afrokolumbianische und indigene Gemeinden - deren bewohntes Land zu einem Spielball des Konfliktes wird. Die Zahl der Opfer und Binnenvertriebenen steigt erneut. Die kolumbianische Regierung dementiert jedoch weiterhin die Existenz des Paramilitärs, da diese offiziell im Jahr 2006 die Waffen niederlegten und einen Friedensvertrag mit der Regierung des ehemaligen Präsidenten Álvaro Uribe Vélez (2002-2010) abgeschlossen haben. Nachfolgende Arbeit untersucht die Paramilitarisierung des kolumbianischen Staates am Beispiel des geschlossenen Friedensvertrages und zeigt auf, inwiefern der geschlossene Friedensvertrag zwischen den paramilitärischen Gruppierungen und der kolumbianischen Regierung 2006 ein Etikettenschwindel war.

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