Die Parteiendifferenzhypothese und die neue Mitte. Entstehung und Zukunft der AfD

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 2,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Veranstaltung: Der Einfluss von Parteien und Interessengruppen auf die Staatstätigkeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum eine Partei hat in den vergangenen zwei Jahren für so viel Aufsehen gesorgt wie die Alternative für Deutschland, kurz AfD. Innerhalb kürzester Zeit war sie in der Lage, sich zu etablieren und bei Wahlen zu bewähren. Die Debatte um die Partei nimmt kein Ende und besonders die Union aus CDU und CSU sieht sich von der neuen Partei bedroht. Es scheint als fülle die AfD die Lücke rechts von der CDU aus und erreiche Wähler, die von der Union nicht mehr angesprochen werden. Dies steht in Zusammenhang mit einem seit den 1990er Jahren beobachtbaren kontinuierlichen Transformationsprozess der Parteifamilien in Europa. Neue Parteien sind entstanden und haben mehr Erfolg und Einfluss auf die Regierungstätigkeit als je zuvor. Scheinbar nähern sich die etablierten Parteien der Sozialdemokratie und der Christdemokratie programmatisch immer weiter an die politische Mitte an, während neue Parteien auf linker und rechter Seite des politischen Spektrums immer erfolgreicher im Kampf um Wähler werden. Darum stellt sich nun die Frage: ¿Machen Parteien heute noch einen Unterschied und füllt die AfD die Lücke rechts der CDU?¿. Um diese Frage zu beantworten, soll in der folgenden Arbeit zunächst die Theorie der Parteiendifferenzhypothese erläutert werden. Anschließend wird der Transformationsprozess der Parteifamilien untersucht. Dann soll vor dem Hintergrund der Entstehung der Partei ¿Die Alternative für Deutschland¿ eine Analyse von Parteiprogrammen und Wahlergebnissen vorgenommen werden, um die Frage abschließend beantworten zu können.