Die 'Perfektion' und das 'Fantastische' in La invención de Morel von Adolfo Bioy Casares

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,0, Universität Potsdam (Romanistik), Veranstaltung: HS Zwischen Modernismo und Phantastik, Sprache: Deutsch, Abstract: La invención de Morel von Adolfo Bioy Casares ist ein Meisterstück der modernen fantastischen Literatur, das an dem Boden der Realität rüttelt und welches Jorge Luis Borges in seinem Vorwort mit einem schlichten, aber mächtigen Adjektiv beschreibt: 'perfecta'. Adolfo Bioy Casares geht in seinem Roman eine sowohl ausladende wie eindringliche Auseinandersetzung mit den Bild- und Tonmedien des technischen Zeitalters ein. Ein Text, der wie eine klassische Kriminalgeschichte gestaltet ist, und sich als autobiografische Notiz eines Schiffbrüchigen auf einer Insel ausgibt, wobei es sowohl einen Verfasser der Notizen gibt, als auch einen 'Herausgeber'. Beide erscheinen jedoch als unverlässlich. Es gibt, ganz dem Muster eines Kriminalromans folgend, eine überraschende Auflösung am Schluss in der die vorangegangenen Ereignisse durch 'un solo postulado fantástico pero no sobrenatural' begreiflich gemacht werden. Borges würdigt diese im Prolog als erste und zugleich mustergültige science fiction story in spanischer Sprache. Obwohl es Borges begrüsst, dass Bioy die Gattung der 'obras de imaginación razonada' endlich auch im spanischen Sprachraum einbürgert, bleibt er in aufschlussreichem Gegensatz zu ihm skeptisch gegenüber einem 'fantástico demasiado mecanizado'. In der folgenden Arbeit werde ich zunächst Adolfo Bioy Casares in die Literaturlandschaft seiner Zeit einordnen und seinen schriftstellerischen Werdegang kurz wiedergeben. Den beiden Hauptaspekten meiner Arbeit, der 'Perfektion' und dem 'Fantastischen', werde ich mich auf einer semantischen Ebene annähern. Im Fazit erfolgt dann, aufbauend auf den zuvor gewonnen Erkenntnissen, der Versuch das Werk in eine Gattung einzuordnen.