Die Pflasterkästen

In seinem autobiographisch geprägten 'Feldsanitätsroman' Die Pflasterkästen entwirft Frey ein ungeschöntes Bild des Ersten Weltkriegs. Gespiegelt und verdichtet wird das Erlebte in der Geschichte vom Schriftsteller Funk, der als Sanitäter an die Westfront kommandiert wird und die Wahrheit nüchtern notiert: den Alltag des einfachen Soldaten, Schikanen, Zynismus und Bosheit, auf groteske Weise unfähige Vorgesetzte und die Allgegenwart des Sterbens. Die Nationalsozialisten ertrugen den vielbeachteten Roman nicht; bei den Bücherverbrennungen von 1933 landeten auch die 'Pflasterkästen' im Feuer der Scheiterhaufen.

Alexander Moritz Frey, geboren am 29. März 1881 in München, gestorben am 24. Januar 1957 in Zürich. 1903 Abitur in Mannheim; Jura- und Philosophiestudium in Heidelberg, Freiburg und München. Freier Schriftsteller in München; im Ersten Weltkrieg als Sanitäter an der Westfront. Frey, der im Krieg in derselben Einheit wie Adolf Hitler dient, weist später alle Annäherungsversuche der Nationalsozialisten zurück und bekennt sich zum Pazifismus. 1933 Flucht nach Österreich, 1938 in die Schweiz; er kehrt nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr nach Deutschland zurück. - Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zählte Alexander Moritz Frey, der sich unter anderem im Genre der phantastischen Literatur und als Satiriker einen Namen machte, zur Riege der bedeutenden jungen Autoren. Exil und Zweiter Weltkrieg setzten dieser Laufbahn ein Ende; im Nachkriegsdeutschland geriet Frey fast vollständig in Vergessenheit.

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