Die Polemik der Restauration

Nach der Französischen Revolution kam das Zeitalter der »Restauration«: Die europäische Politik Anfang des 19. Jahrhunderts wollte die vorrevolutionären Ordnung des Ancien Régime wiederherstellen. Der Politiker Karl Ludwig von Haller verfasste die Schrift »Restauration der Staatswissenschaft«, deren unverhohlener wie wohlüberlegter Kampfgeist dem Leser entgegenschlägt. Alexander Kruska zeigt, inwiefern von Hallers aufsehenerregender erster Band als eine politiktheoretisch motivierte, systematische Polemik zu verstehen ist. Im Bestreben, dem Fragen nach legitimer Herrschaft ein Ende zu bereiten, setzt von Haller dem aufklärerischen Staatsdenken eine »bessere Doktrin« entgegen: Anstatt vernunftbegründeter öffentlicher Ordnung proklamiert er eine natürliche Ordnung bloßer Machtverhältnisse. Doch waren seine Ideen überhaupt geeignet für eine Wiederherstellung des Ancien Régime?



Alexander Kruska (Dr. phil.), geb. 1984, ist Politikwissenschaftler an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Politischen Ideengeschichte, insbesondere auf der Geschichte des Staatsdenkens und dem frühen Konservatismus des 19. Jahrhunderts.