Die Prosa-Edda auf Papier

In diesem Band stehen Prozesse des Neuschreibens und der Rezeption der Prosa-Edda im 17. und 18 Jh. in Island im Zentrum. Dafür werden erstmals vier besonders herausragende Papierhandschriften umfassend analysiert. Die Schwerpunkte der Untersuchung gehen über den Wortlaut der Prosa-Edda hinaus und schließen markante Merkmale der Handschriften - Prologe, Illuminationen, Titelseiten und Schriftbild - mit ein. Dabei wird deutlich, dass Neuschreiben und Rezeption ineinandergreifen: Genauso wie in den mittelalterlichen Handschriften wird die Prosa-Edda in jeder Abschrift für das jeweilige Zielpublikum verändert und neu angepasst. Die Studie deckt nach, wie dadurch auch Frauen, Kinder und Knechte erreicht wurden, die diese Handschriften lasen. Dies liegt darin begründet, dass die Prosa-Edda in dieser Zeit als "Snorra-Edda" mit der isländischen Unabhängigkeit assoziiert präsentiert und dabei in den nationalen Literaturkanon eingefügt wurde, wo sie sich bis heute befindet.

Weitere Produkte vom selben Autor

Reiseführer Ruhrgebiet Richter, Alexander, Richter, Friederike

14,95 €*