Die Rede von Papst Urban II in Clermont am 27. November 1095. Ausgangslage, Überlieferungen und zentrale Aussagen

Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,3, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 27. November 1095 hielt Papst Urban II in Clermont eine Rede, in der er den Zusammenhalt der Christen beschwor und diese aufrief, ihren Glaubensbrüdern im Osten zu helfen und den gemeinsamen Feind, die Andersgläubigen, zu bekämpfen. Die Rede von Urban II in Clermont ist in nur wenigen Quellen zu finden und wurde bislang nur von einigen Autoren etwas ausführlicher untersucht. Gegenstand dieser Ausarbeitung ist der Versuch, zentrale Aussagen der Rede von Papst Urban II in Clermont, die in den in der Historiographie überlieferten Varianten der Predigt enthalten sind, zu rekonstruieren. Als wichtigste Grundlage dieser Ausarbeitung dient die Quelle 'The First Crusade. The Chronicle of Fulcher von Chartes and Other Source Materials', herausgegeben von Edward Peters. Diese Quelle beinhaltet die ins Englische übersetzten Überlieferungen der in dieser Zeit wichtigsten drei zeitgenössischen Geschichtsschreiber, nämlich Fulcher von Chartres, wobei hier nur das erste Buch erfasst ist, Robert der Mönch und Balderich von Dol. Zudem stützt sich diese Ausarbeitung auf die Literatur von David Crispin, Dana C. Munro und Jonathan Riley-Smith, welche sich mit den Inhalten der Überlieferungen des Aufrufs von Papst Urban II zum ersten Kreuzzug und ihrer Authentizität beschäftigt haben. Zunächst wird die Ausgangslage dargestellt. Anschließend wird die Problematik der Rekonstruktion der Überlieferungen der Inhalte des Kreuzzugaufrufs von Papst Urban II beleuchtet. Um den Kerngehalt dessen herauszufiltern, was Papst Urban II in seiner Rede gesagt haben könnte, werden die Quellengrundlagen der Rede der laut Forschungsstand wichtigsten Geschichtsschreiber Fulcher von Chartres, Robert der Mönch und Balderich von Dol herangezogen. Diese drei Chronisten wurden ausgewählt, da sie gemäß der aktuellen Forschung als Augen- und Ohrenzeugen des Konzils von Clermont gelten.