Aus der Vorbemerkung Wir sind sechs Schülerinnen des Wirtschaftsgymnasiums der Wessenberg-Schule Konstanz. Im Schuljahr 1992/93 besuchten wir in der Jahrgangsstufe 12 den Leistungskurs Französisch, der sich im Rahmen der Landeskunde auch mit Themen wie Besetzung Frankreichs im 2. Weltkrieg, Collaboration, Résistance und französische Besatzungszeit nach 1945 befasste. Dabei kam auch das Schicksal der Insel Reichenau zur Sprache, nämlich die Evakuierung von 1945, von der wir noch nie etwas gehört hatten, auch nicht die drei Schülerinnen, die selber auf der Reichenau wohnen. Wir haben eine erste Fassung für einen Französisch-Wettbewerb der Robert-Bosch-Stiftung geschrieben und dafür Akten des Gemeindearchivs und des Pfarreiarchivs der Reichenau durchgesehen. Außerdem haben wir ältere Personen auf der Reichenau über ihre Erlebnisse 1945 befragt. Anschließend haben wir eine erweiterte deutsche Fassung erstellt, für die wir vor allem die französische Perspektive, d.h. die der Armee und die der befreiten KZ-Häftlinge, die auf die Insel kamen, einbezogen haben. Unsere französische Quellen stammen aus dem Südkurier-Archiv Konstanz, dem Besatzungsarchiv in Colmar, dem Archiv des Deportiertenverbandes FNDIRP in Paris, der "Amicale des Anciens de Dachau" in Paris und von Frau Maréchale de Lattre. Wir danken allen, die uns bei dieser Arbeit unterstützt haben. Wir wollten ein dunkles Kapitel der deutsch-französischen Beziehungen sachlich und unvoreingenommen aufarbeiten, Gerüchte und Spekulationen durch präzise Informationen ersetzen.

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