Die Reise nach Russland.

Reiseberichte gehörten seit dem 16. Jahrhundert zu den wichtigsten Informationsquellen, aus denen der »Westen« seine Kenntnisse über Russland und die Russen schöpfte. Die auf Reisen gewonnenen, oft verzerrten Bilder und Vorstellungen dienten als Grundlagen für die wechselseitige Wahrnehmung von »West« und »Ost«. Sie bildeten eine wesentliche Voraussetzung für die von so vielen Missverständnissen und Vorurteilen geprägten Beziehungen zwischen Russland und Europa. Dabei ist das mit der Lektüre von Reiseberichten grundsätzlich verknüpfte Anliegen, ferne Länder und Kulturen besser zu verstehen, heute noch genauso aktuell, wie in den Jahrhunderten zuvor. Die hier versammelten Beiträge über westeuropäische Russlandfahrer aus fünf Jahrhunderten mögen dazu beitragen, das noch immer von mancher Wahrnehmungsschwäche eingetrübte Verhältnis vieler Europäer zu ihrem Nachbarn im Osten zu verbessern.

Frank-Lothar Kroll studierte Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie und Religionswissenschaften in Bonn und Köln. 1987 Promotion; 1992 Präsident der Werner Bergengruen-Gesellschaft e.V.; 1995 Habilitation in Erlangen; 1996 Louis Ferdinand Preis des Preußeninstituts; Professurvertretungen an den Universitäten Erlangen und Dresden; 2000 Professurvertretung und spätere Berufung auf die Professur für Neuere und Neueste Geschichte / Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der TU Chemnitz. Seit 2006 Vorsitzender der Preußischen Historischen Kommission und seit 2011 1. Vorsitzender der Prinz-Albert-Gesellschaft e.V.; u.a. Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Instituts für Zeitgeschichte München, der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. und der Ranke-Gesellschaft.

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