Die Relevanz der »Psychotechniken«. Argumente für die Indienstnahme eines ambivalenten Begriffs

Ausgehend von den Befunden eines »affective turn« in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften geht dieser Artikel auf die Problematik der gezielten Affektbeeinflussung ein, die aufgrund der Vervielfachung technischer und medialer Möglichkeiten als vordringliches Thema zeitgenössischen Philosophierens herausgestellt wird. Von den Neuro- über die Selbsttechnologien bis hin zu den Massenemotionalisierungs- und Immersionstechniken wird das Arsenal der Affektbeeinflussung typologisch umrissen, um anschließend eine subsumierende Kategorie zu bilden, die mit dem überaus ambivalenten Begriff Psychotechnik belegt wird. Nach einem kurzen Abriss zum Kontext der psychologischen Disziplin Psychotechnik im frühen 20. Jahrhundert erklärt der Beitrag, warum dieser Begriff von philosophischer Relevanz ist. Im Anschluss an B. Stieglers technikphilosophische Schriften wird schließlich danach gefragt, ob sich die Philosophie nicht selbst als eine kritische Form von Psychotechnik auffassen lässt.

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