Die Religion der Psychologie

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,8, Freie Universität Berlin (Deutsche Philologie), Veranstaltung: Autobiographie und mörderische Gedanken: E.T.A. Hoffmanns "Die Elixiere des Teufels", Sprache: Deutsch, Abstract: Zwei Länder, zwei Autoren, zwei Romane, aber nur eine Geschichte ¿ das würde ich antworten, müsste ich mit zehn Worten umschreiben, was Matthew Gregory Lewis¿ The Monk und E.T.A. Hoffmanns Die Elixiere des Teufels verbindet. Natürlich werde ich mit einer solchen Aussage keinem der beiden Werke gerecht. Und doch: so unterschiedlich die Romane in Aufbau und Sprache auch sind, wenn man über diese Texte spricht, sollte erwähnt werden, dass es sich hier eigentlich um ein Plagiat handelt, um mehr als eine ¿thematische Inspiration¿1. In seinem Schauerroman von 1815 übernimmt Hoffmann die Grundhandlung, Figuren und sogar einzelne Szenen von Lewis¿ neunzehn Jahre zuvor erschienener Gothic Novel. Die Protagonisten beider Bücher entwickeln sich vom frommen, gelübdetreuen Klosterbruder zum teuflisch lüsternen Mönch, der seine kirchliche Machtposition missbraucht, um sexuelle Wünsche auszuleben. Die Werke erscheinen jedoch unterschiedlich in ihrem Fort- und Ausgang, sie verweben religiöse Motive und Kirchenkritik auf solch verschiedene Weise, dass sie beide zu einer diesbezüglichen Analyse anregen, die ich im Folgenden versuchen werde.