Die Robinsonade zwischen Philosophie und Publikum

Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Paderborn (Fachbereich Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Robinsonade als gattungsähnlicher Begriff der Literaturwissenschaft ist deutlich geprägt von Defoes ,,Robinson Crusoe\ { gilt doch allein der Name des Helden als Namensgeber. Aus diesem Grunde ist Defoes Werk zum Mittelpunkt dieser Arbeit erwählt worden. Aufgrund von inhaltlichen Differenzen zwischen der hier verwendeten ÄUbersetzung des Robinson von Hannelore Novak, markiert durch [Def73] wird an ausgewählten Stellen der Vergleich zu Defoes Original, gekennzeichnet durch [Def81], gesucht. Diese Hausarbeit beschäftigt sich sowohl mit in Daniel Defoes Robinson Crusoe zu findenden philosophischen Einflüssen dieser Zeit als auch mit der weiteren Entwicklung selbiger Gedanken. Ein besonderes Augenmerk gilt hier den Hauptdenkern des 17. und 18. Jahrhunderts, unter welchen insbesondere Francis Bacon und Jean-Jacques Rousseau hervorzuheben sind. Defoes ,,Robinson Crusoe\ hat literarische, aber auch philosophische Wellen geschlagen, diente sowohl als Vorlage für neue Ansätze, bot und bietet aber auch eine klare Linie philosophischer Gedanken seiner Zeit. Der Robinson fügt sowohl in der Defoe'schen Urfassung als auch in den deutschsprachigen Nachbearbeitungen des 18. Jahrhunderts Literatur und Philosophie zusammen, greift alte Gedanken auf und untermalt sie in farbenfroher Szenerie. Inhaltlich wird der Bogen geschlagen von Francis Bacon und Aristote- lischer Logik über die literarische Umsetzung Defoes bis hin zu Rousseaus pädagogischen Forderungen, welche in den Robinson-Bearbeitungen von Campe und Wezel Niederschrift fanden. Wesentliches Merkmal ist zudem die Betrachtung einer Robinsonade im Spiegel der Rezipienten sowie des vorherrschenden Lebensverständnisses einer Zeit.