Die Römische Republik: Aussen- und Innenpolitik

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: gut, Humboldt-Universität zu Berlin (FB Geschichte), Veranstaltung: Untergang der Römischen Republik, Sprache: Deutsch, Abstract: Durch viele Werke, die die Römische Republik beschreiben geistern die Begriffe Innen- und Außenpolitik. Die Frage ist ganz einfach, ob man wirklich mit den Begriffen Innenpolitik und Außenpolitik arbeiten, bzw. die Richtung der römischen Politik damit treffend kennzeichnen kann. Die Verwendung dieser Bezeichnungen setzt auf jeden Fall eine grundsätzliche Einteilung des römischen Politikbereichs in Innen und Außen voraus. Meine Arbeit will genau diese Einteilung untersuchen und feststellen, ob es einen abgrenzbaren Bereich der Innenpolitik und einen daraus resultierenden Außenbereich gegeben hat. Meine These geht davon aus, daß Rom in einer historischen Entwicklung zwar den Herrschafts- und Bürgerbereich ausgedehnt hat, nicht aber den römischen Staat an sich. Was am Ende der römischen Republik also als "Innen" bzw. "Außen" bezeichnet werden kann ist deshalb ungewiß. Ich werde versuchen die Schwächen und Ungereimtheiten der Verwendung des Begriffspaars Innen- und Außenpolitik deutlich zu machen und Vorschläge zur begrifflichen Erfassung der republikanischen Politikausrichtung einbringen. Zeitlich wird sich diese Untersuchung auf die letzte Phase der Römische Republik beziehen. Hier bietet sich 88 v. Chr. als Untersuchungsbeginn an. Um festzustellen in wie weit der staatliche Bereich Roms mit dem Römische Reich übereinstimmt, wird im ersten Teil der Arbeit die Verwaltung des Herrschaftsbereichs untersucht. Darauf aufbauend kann dann geprüft werden, in wie weit die Begriffe Innen- und Außenpolitik dieser Struktur gerecht werden. Die Arbeit will an dieser Stelle nicht versuchen Innen- und Außenpolitik konkret in den verschiedenen Spielarten ihrer Definitionsmöglichkeiten darzustellen, sondern nur das Problem der Begriffsverwendung diskutieren. Es geht also weniger um außenpolitische Vertragsformen, die entscheidende Rolle des Senats oder der Legionen, als vielmehr um strukturelle Gegebenheiten, die z.B. eine Politik nach Außen als eine solche kennzeichnen.