Die Rolle der Entwicklungsländer in der globalen Governance-Architektur

Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich VWL - Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Note: 2.0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Auswirkungen von Globalisierungsprozessen beziehen sich nicht nur auf ökonomische, ökologische und Bereiche der sozialen Umwelt, sondern können auch zu einer partiellen Untergrabung demokratischer Strukturen führen. Zivilgesellschaftliche internationale Akteure wie beispielsweise Großbanken, Konzerne und Nichtregierungsorganisationen beeinflussen abseits demokratischer Legitimität politische Entscheidungen in einem nicht geringen Ausmaß. Der Druck auf die nationalen Regierungen ¿ vor allem auf die vieler Entwicklungsländer ¿ wächst und nimmt mit weiteren Herausforderungen der Globalisierung wie zum Beispiel ökologisch und ökonomisch systemischen Problemen eine Dimension an, die allein auf der Ebene des Nationalstaates nicht ausreichend bearbeitet werden kann. Vielmehr bedarf es zur Lösung dieser Anforderungen gemeinsamer Strategien der Staatengemeinschaft, die durch verbesserte Steuerungsstrukturen und Institutionen auf der globalen Ebene im Sinne einer multipolaren, demokratischen Governance-Architektur erarbeitet werden können. Diese Arbeit untersucht die Rolle der Entwicklungsländer in der globalen Architektur. Dabei werden zunächst in Kapitel 2 die politische Genese, die theoretischen Wurzeln und die Debatte um das Global-Governance-Konzept dargestellt. In Kapitel 3 werden Problemdimensionen der Globalisierung und Anforderungen, die diese an globale Steuerungssysteme stellen, präsentiert. Die vom Institut für Entwickung und Frieden (INEF) entwickelte Governance-Architektur und Problematiken, die sich im Rahmen dieser Architektur ergeben, werden in Kapitel 4 betrachtet. Kapitel 5 geht nach einer kurzen Darstellung des machtpolitischen Kontextes zunächst auf die Bedeutung von schwachen Staaten und Failed States in der Architektur ein, wobei der Lösungsansatz eines Liberal Imperialism im Umgang mit solchen Staaten einer kritischen Analyse unterzogen wird. Die Rolle der aufstrebenden Entwicklungsländer wird in Kapitel 5.3 untersucht. Am Beispiel von Kolumbien sowie anhand von China und Indien wird Kapitel 5 anschaulich ergänzt. Aktuelle Entwicklungen im Verlauf der systemischen Wirtschaftskrise und ihre katalysierenden Auswirkungen auf die Evolution der G20 werden in Kapitel 6 elaboriert. Als Fazit fasst Kapitel 7 zunächst die wichtigsten Ergebnisse dieser Arbeit zusammen und gibt danach einen kurzen Ausblick über Ansätze, die eine verbesserte demokratische Ausgestaltung der Architektur ermöglichen könnten.

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