Die Rolle der Ludmilla in Schnitzlers 'Professor Bernhardi'

Essay aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für Deutsche Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Das auf der Bühne sichtbare Figureninventar des 1912 in Berlin uraufgeführten und von Arthur Schnitzler selbst als Komödie bezeichneten Theaterstücks 'Professor Bernhardi' setzt sich aus 22 männlichen und einer weiblichen Figur zusammen: Die Krankenschwester Ludmilla informiert ohne das Wissen und die Zustimmung Professor Bernhardis eine sterbende Patientin über die Anwesenheit des Pfarrers. Obwohl Ludmilla nur während des ersten Aktes überhaupt auf der Bühne erscheint, hat ihr Handeln weitreichende Folgen für den Protagonisten. Schließlich wird er von der Leitung und dem Betrieb eines Krankenhauses, des von ihm gegründeten Elisabethinums, ausgeschlossen und in einem Gerichtsverfahren zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Eidbrüchig belastet Ludmilla Bernhardi in diesem Verfahren zunächst, zeigt sich dessen aber (nach seiner vollzogenen Strafe) an und trägt zu seiner Rehabilitation bei. So zusammengefasst, scheint Schwester Ludmillas Handeln wesentlich für das Schicksal der Figur Professor Bernhardi zu sein. Im Rahmen dieses Essays sollen die Darstellungsverfahren, durch die die Figur im Stück präsentiert wird, nach den von Manfred Pfister und Franziska Schößler dargelegten Kriterien der Figurenkonzeption und -charakterisierung analysiert werden. Unter Berücksichtigung dieser Analyse ist dann die Relevanz Ludmillas für das Drama Professor Bernhardi zu diskutieren.

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