Die Rolle der Nichtregierungsorganisationen im UN-System

Diplomarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Politik - Thema: Internationale Organisationen, Note: 1.3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach der Epochenzäsur 1989, die das Ende des Ost-West-Konfliktes bedeutete, dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der neuen Rolle der Vereinten Nationen im Rahmen des zweiten Golfkrieges war die Frage nach einer 'Neuen Weltordnung' in aller Munde. Das Zusammentreffen der vielfältigen Dimensionen von Krise und von Transformationsprozessen hat seit Anfang des laufenden Jahrzehnts zu dem verbreiteten Bewußtsein geführt, daß wir uns in einem Prozeß umfassenden weltgesellschaftlichen Umbruchs befinden, der von seinen Ausmaßen her durchaus mit der Periode zwischen 1914 und 1945 vergleichbar ist. Zweifellos belasten diese Umbruchprozesse die bestehenden globalen Ordnungsstrukturen erheblich, wenn sie sie nicht sogar überfordern. Das Scheitern des realsozialistischen Modells begünstigte seit 1989 Globalisierungsprozesse. Die Komplexität der globalen Problemzusammenhänge wie die eskalierende soziale Ungleichheit, die Zunahme des Migrationsdruckes, die immer deutlicher werdenden ökologischen Grenzen des Wirtschaftswachstums und die Gefährdung von Demokratie und Menschenrechten im Gefolge nationalistischer und fundamentalistischer Politikangebote läßt nationalstaatliche Gestaltungsdefizite immer deutlicher zutage treten. Die Regierungen besitzen nicht mehr das selbstverständliche und unangreifbare Monopol der Gestaltung aller Aspekte der internationalen Beziehungen. Dies fördert zugleich die Aufmerksamkeit für die an Bedeutung gewinnende internationale Politik. Man kann eine anwachsende Regelungsdichte und institutionelle Ausdifferenzierung der internationalen Politik genauso beobachten, wie ein zunehmendes Gewicht von Nichtregierungsorganisationen (NRO) in der internationalen Politik. Bisher beruhte die Weltpolitik auf einer 'Weltkultur der Nationalstaaten'. Die Welt wurde als Staatenwelt begriffen und handelte als solche. In den letzten Jahrzehnten sind aber wichtige andere Akteure entstanden, deren Aktivitäten weitreichende und von der Staatenwelt nur noch begrenzt steuer- und kontrollierbare Auswirkungen haben.

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