Die Rolle des Antisemitismus im transatlantischen Netzwerk des neuen Rechtsextremismus und seine Verbindungen zu islamistischen Extremisten
Autor: | Ulrich Stern |
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EAN: | 9783832472948 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 09.10.2003 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | fundamentalismus judenhass september terrorismus |
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Inhaltsangabe:Einleitung: Am 11. September 2001 schien Hitlers wahnsinniger Alptraum wahr zu werden, als Terroristen mit zwei entführten Passagierflugzeugen die Twin Towers in New York City zerstörten und dabei 3000 Menschen ermordeten. Aber es waren keine Nazis, die den schlimmsten Terroranschlag in der Geschichte der USA ausgeführt hatten, sondern islamistische Fundamentalisten aus der arabischen Welt. Und doch: In den Tagen, Wochen und Monaten nach den Massakern von New York und Washington überschlugen sich Rechtsextremisten und (Neo-) Nazis in den USA und in Europa in Applaus für die Selbstmordattentäter und Lobgesängen auf deren Anführer Osama bin Laden. In den USA ließ zum Beispiel Tom Metzgers White Aryan Resistance (WAR) verlautbaren, „That was a great sacrifice of great warriors and of their families. Whoever they were and whoever their surviving families may be, our deepest condolences and appreciation.” Und William Pierce, der kürzlich verstorbene Anführer der National Alliance (NA), nannte die Attentäter bewundernd „people with a sense of pride“. Sie hatten die apokalyptischen Szenen verwirklicht, die sich Pierce 1978 in seinem Roman „The Turner Diaries“ lustvoll ausgemalt hatte. Dort lässt er einen rechtsextremen Terroristen mit einem Flugzeug in das Pentagon hinunter- und New York City samt seiner Wolkenkratzer zusammenstürzen. Auch in Deutschland lösten die Terroranschläge gegen die USA innerhalb der rechten Szene in Deutschland unterschiedliche Reaktionen aus und reichten von entschiedener Verurteilung bis hin zu uneingeschränkter Zustimmung. In den Reihen der „Republikaner“ (REP) und Deutschen Volksunion (DVU) wurden die Anschläge als „barbarische Akte“ verurteilt und mit fremdenfeindlichen Forderungen verknüpft. Da einige der mutmaßlichen Attentäter in Deutschland gelebt hatten, trügen die etablierten Politiker die Verantwortung dafür, dass deutsche Städte „durch den ungezügelten Ausländerzustrom (...) zu ‚Terrornestern‘ und zu ‚Stützpunkten ausländischer Fanatiker‘ geworden“ seien. Den Parteien der „klassischen“ radikalen Rechten in Deutschland erschienen die Anschläge also in erster Linie als Bestätigung ihres Rassismus’. Es sind diese Positionen, die in den folgenden Wochen und Monaten nach dem 11. September 2001 zu Aufrufen der liberalen Öffentlichkeit für Toleranz und gegen Islamophobie führten. Ignoriert wurde dabei zum einen die Zielrichtung mancher „Zusätze” wie zum Beispiel von Rolf Schlierer von den „Republikanern”, [...]