Die Rolle des Islam bei der Bildung des Nationalstaats Indonesien

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Asienkunde, Asienwissenschaften, Note: 1,7, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Orient- und Asienwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Indonesien hat die größte muslimische Bevölkerung der Welt. Die Zählung vom Jahr 2000 ergab, dass 177,5 Mill. der 240 Mill. Einwohner in Indonesien Muslime sind. Das sind 88,2 Prozent der gesamten Bevölkerung und 13 Prozent der 1,3 Mrd. Muslime der Welt. Doch wie kann es sein, dass Indonesien dennoch kein muslimischer Staat, sondern ein multiethnischer 'Pancasila- Staat' ist? Ist die Tradition der Vielfalt der Kulturen stärker, als das verbindende Band des Islam? Und was hat die verschiedenen Völker mit einer unterschiedlichen Geschichte und Kultur dazu bewegt, sich zu vereinen? In dieser Arbeit beschäftige ich mich mit der Rolle des Islam während der Bildung der indonesischen Nation nach der der jahrhundertelangen Herrschaft der niederländischen Kolonialmacht. Ich lege den Schwerpunkt auf die Untersuchung der Pancasila vs. Islam-Staat Debatte, auf die Hintergründe, weshalb in einem demographisch islamisch dominiertem Staat die Pancasila- Ideologie die Grundlage des Staates bildet und wie diese mit den islamischen Prinzipien vereinbar ist. Zunächst möchte ich einen Einblick in die ethnische und religiöse Vielfalt Indonesiens geben, um Indonesiens charakteristischstes Merkmal nahe zu bringen. Danach gebe ich einen kleinen Einblick in die Ursprünge des Islam in Indonesien, bevor ich mich mit der Politik Indonesiens und deren Problemen zur Zeit der Bildung des indonesischen Nationalstaates und der Pancasila als einheitstragendem Element der indonesischen Politik beschäftige.