Die Rolle des Islam in Commonwealth-Ländern. Auseinandersetzungen und Klärungsprozesse am Beispiel Nigerias

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Anglistik - Kultur und Landeskunde, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit soll interreligiöse Problemstellungen in Nigeria und Ansätze zur Konfliktlösung unter Einbeziehung des Commonwealth of Nations beleuchten. Nigeria gilt als multireligiöser Föderalstaat, mit zwei großen Religionsgruppen in der Bevölkerung: Muslimen im Norden und Christen im Süden des Landes. Zunächst erscheint es notwendig beide Religionen in die Historie Nigerias einzufügen. Durch den Transsaharahandel kam der Norden Nigerias im 8. Jahrhundert erstmals mit dem Islam in Kontakt. Jedoch erfolgte keine aktive Missionierung, vielmehr wurde der Norden Nigerias nur durch den Handelskontakt mit muslimischen Karawanen beeinflusst. Dies dauerte bis zum Ende des 18.Jahrhunderts an1. Die Islamisierung erfolgte in drei Etappen: im neunten und zehnten Jahrhundert gab es kulturelle Annäherung und Handel, gefolgt von islamischen Reichen im zehnten bis zwölften Jahrhundert und islamischen Philosophieschulen und Konventen im zwölften und dreizehnten Jahrhundert. Zunächst konvertierten vor allem Händler und Personen, die mit den Handelskarawanen aus der Sahara Kontakt hatten. Sie konvertierten zum Islam jedoch zumeist nicht aus Überzeugung, sondern, um ihren Handelspartnern gleichgestellt zu sein.