Die Rolle des Nichtwissens in der Beratungspraxis von Problemlösungsprozessen in Organisationen

Masterarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,3, Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, Veranstaltung: Organisationsentwicklung, Sprache: Deutsch, Abstract: Theoretisch stützt sich die Masterarbeit auf die von Krizanits (2013) erarbeiteten Prämissen der systemischen Haltung, welche auf den Prozessberatungsansatz nach Edgar Schein (2010) zurückgehen. Mit Hilfe der systemischen Haltung werden die Potenziale des Nichtwissens für Organisationsberatungsprozesse und insbesondere für Veränderungsprozesse in Organisationen anhand der Theorie U von Scharmer (2009) erörtert. Im Schwerpunkt konzentriert sich die Masterarbeit auf die Auseinandersetzung mit den Formen des Noch-nicht-wissen-Können und Noch-nicht wissen-Wollen nach Faber und Proops (1993) bzw. Beck (1996) und deren Bedeutung für das Handeln des Beraters in Organisationsberatungsprozessen. Weiterhin nutzt die Arbeit zur Erörterung der Potenziale und Formen des Nichtwissens Beiträge aus der Management- und Organisationsforschung. Derartige Beiträge wurden bisher von Strulik (2004) bzw. Zeuch (2007) erarbeitet. In der Beratungsforschung im engeren Sinne existieren außer den Beiträgen von Dorniok und Mohe (2009, 2010, 2011, 2012) über die Bedeutung des Nichtwissens für Organisationsberater bisher keine einschlägigen Forschungsergebnisse. Aus diesem Grund steht, ausgehend von der Betrachtung von den Formen und Potenzialen Nichtwissens folgendes Erkenntnisinteresse im Zentrum der Masterarbeit: inwiefern ist die Haltung des Nichtwissens des Beraters eine wertvolle Ressource im Organisationsberatungsprozess, um den Klienten bei der Problemlösung sinnvoll zu unterstützen, beantworten zu können? Zur Beantwortung dieser Forschungsfrage wurde ein exploratives Vorgehen mit Vorstudiencharakter gewählt, welches dazu führt, dass die Forschungshypothese der Arbeit erst anhand der Auswertung der Fragebögen operationalisiert werden kann. Im Rahmen einer qualitativen Forschung beruht das Untersuchungsdesign dieser Arbeit deshalb auf der schriftlichen Befragung von vier Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der systemischen Organisationsberatung mittels Fragebogen. Im Mittelpunkt der Auswertung der Fragebögen stehen die praktischen Erfahrungen der vier Expertinnen und Experten im Umgang mit Nichtwissen und dessen Auswirkungen in Organisationsberatungsprozessen. Die Masterarbeit nutzt hierbei Funktionszuschreibungen des Nichtwissens (ermöglichen, orientieren, stabilisieren und sensibilisieren) und dialogische Fähigkeiten (wahrnehmen, aktives Zuhören, und Neugierig sein) des Beraters als Untersuchungsdimensionen.