Die Schattenseiten der Amerikaauswanderung 1816/17. Materielle Not, diverse Geschäfte und politische Überforderung

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte - Amerika, Note: 1,7, FernUniversität Hagen (Geschichte der europäischen Moderne), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit untersucht die Gründe der Auswanderungswelle im Winter 1816/17 von Baden und Württemberg nach Nordamerika. Eine ungewöhnlich harte Agrarkrise bedrohte die unteren sozialen Schichten in ihrer Existenz. Vom Staat und von den Gemeinden erhielten sie keine Hilfe. Man hielt sie für arbeitsscheue Zeitgenossen, deren Auswanderung dem Gemeinwohl nützlich sein würde. Die mangelnde sozialpolitische Verantwortung der Behörden beförderte einen Armutsexport, der sich bei gelungener Amerikaauswanderung durch den Erfolg selbst verstärkte und im Fall des Scheiterns von den Behörden bewusst in Kauf genommen wurde. Die Behörden spekulierten darauf, dass von der Masse der Auswanderer nur ein geringer Teil zurückkehren werde. Nimmt man die Probleme, Reaktionen und divergierenden Interessen der Massenauswanderung von 1816/17 als Blaupause für manche Migrationsbewegungen in der Gegenwart, so finden sich, bei allen Unterschieden der Verhältnisse, erstaunliche Übereinstimmungen. Die moderne Migration trägt zwar aus den verschiedensten Gründen in weitaus höherem Maß unfreiwillige Züge, wird durch Massenkommunikationsmittel befördert und ist wechselseitig durch neuartige Komponenten bedingt. Es ist aber nicht zu übersehen, dass manche Muster politischer, wirtschaftlicher und sozialer Art gelegentlich mir Variationen wiederkehren.

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