Die Sicht des späten Nietzsche auf das 'Problem' des Sokrates. Die Aspekte von Sprache, Leib und Existenz

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Philosophie), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Absicht der vorliegenden Arbeit ist es, Nietzsches Auseinandersetzung mit Sokrates in der Götzen-Dämmerung (1889) besonders hinsichtlich der Aspekte Sprache, Leib und Existenz nachzugehen. Die mit dem Buch 'Die Geburt der Tragödie' beginnende Beschäftigung mit dem griechischen Philosophen findet im Kapitel 'Das Problem des Sokrates' der genannten Schrift seinen exemplarischen Ausdruck und soll als textlicher Ausgangspunkt dienen. Nietzsches Denken über den Leib, das gerade für sein Spätwerk charakteristisch ist, hat auch in diesem Text seine Spuren hinterlassen, und erfährt anhand der Figur des Sokrates ihre Verdeutlichung. Dabei geht es insbesondere um die Themen von Gesundheit, Krankheit und décadence, deren Bezug zum Leib Nietzsche selber thematisiert hat und deren Bedeutung er anhand des 'Falls' Sokrates veranschaulichen möchte. Besonders das erste Kapitel ist der kritischen Analyse des Sokrates hinsichtlich der genannten Termini gewidmet. Die sprachliche Seite, die durch die sokratische Dialektik repräsentiert wird, wird eigens im zweiten Kapitel behandelt und soll ebenso im Zusammenhang zur Leiblichkeit gebracht werden. Das dritte Kapitel bringt die sokratische Moral in Bezug zum Leib. Abschließend soll im letzten Kapitel die existenzielle Seite durch den Vergleich zweier verschiedener Lebensformen, nämlich der sokratischen und der zarathustrischen, genauer herausgearbeitet werden. Grundlegende Absicht der Arbeit ist es, die Frage zu klären, wie die genannten Aspekte genau zusammenhängen und welche 'Lebensform' (Wittgenstein) bzw. welche Philosophie ('Philosophie als Lebensform', Hadot) jeweils dadurch konstituiert wird. Ich möchte hierbei Nietzsches These erörtern und verteidigen, dass die zarathustrische Lebensform für die Zukunft des Menschen bestimmend ist und die sokratische Lebensform dies nicht ist. Anhand der genannten Kapitel und der dort behandelten Aspekte, soll dies aufgezeigt werden.