Die Spaltung von Tugend und Moral in J.M.R. Lenz' 'Zerbin oder die Neuere Philosophie'

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Prosa der Aufklärung, Sprache: Deutsch, Abstract: Lenz' 'Zerbin oder die Neuere Philosophie' erzählt fiktive Lebensgeschichte eines gescheiterten, in Unmoral gefallenen Moralphilosophen. Martin Kagel ist Moral jedoch 'weniger die Absicht als der Gegenstand' dieser Erzählung , weil an ihrem Ende keine normative Moral steht. Die Ansicht, dass es in Lenz' Dichtung nicht um die moralische Belehrung des Lesers geht, wird auch von Karin A. Wurst geteilt. Sie beruft sich auf Lenz' eigene Aussagen, nach denen es in seiner Prosa nicht um 'moralische Endzwecke' oder 'philosophische Sätze' gehe. Martin Rector bezeichnet 'Zerbin' als eine 'ästhetische Wahrheitsprobe' der Lenz'schen theoretischen Schriften zur Moralphilosophie. Das Ergebnis sei die Infragestellung der Realisierbarkeit des aufklärerischen Autonomie-Ideals und die Entlarvung seines Risiko-Potenzials zur unmoralischen Handlung. Roland Krebs wagt die These, dass der Schluss der Geschichte - Zerbins Selbstmord - zeige, 'dass es unmöglich ist, völlig nach dem Gesetz der Eigenliebe zu leben, dass die Stimme sich des Gewissens sich nicht auf Dauer unterdrücken lässt' . In dieser Arbeit soll untersucht werden, wie diese 'Stimme des Gewissens' beziehungsweise die Moral in 'Zerbin oder die Neuere Philosophie zum Ausdruck kommt, und inwieweit Lenz darin die Möglichkeit der Verbindung von Eigenliebe und Moral offen lässt.

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