Die Spezifika an Tiecks Märchen am Beispiel von "Der blonde Eckbert"

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Germanstik), Veranstaltung: ,Zwischenphase¿ versus ,Restaurationszeit¿ ¿ deutschsprachige Literatur zwischen Romantik und Realismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Ludwig Tiecks "Der blonde Eckbert" ist ein Kunstmärchen, welches 1797 innerhalb der sogenannten Frühromantik verfasst worden ist. Dem gängigen Epochenbegriff zufolge müsste es sich bei diesem Märchen dementsprechend um ein Schriftstück handeln, welches sich kohärent zu anderen Märchen der Epoche der Romantik verhält. Dennoch lassen sich im direkten Vergleich zu Märchen wie "Aschenputtel" von Jacob und Wilhelm Grimm signifikante Unterschiede erkennen. Dies wiederum führt zu einer vorläufig zweiteiligen These: "Der blonde Eckbert" ist erstens durch seine Gestaltungsweise ein untypisches, gar modern anmutendes Märchen und limitiert somit zweitens die Zuverlässigkeit der Theorie der Epocheneinteilung. Um diese These zu belegen und zu bestärken, wird im Rahmen dieser schriftlichen Ausarbeitung die Tiefengestaltung der Figur Eckbert im Primärtext anhand von Aspekten der Figurenanalyse nach Matías Martínez analysiert. Diese figuralen Merkmale sollen anschließend daran in Vergleich zu prototypischen Merkmalen von Märchenfiguren gesetzt werden, durch dessen Abweichung die Funktion von "Der blonde Eckbert" erörtert werden soll. Die erarbeiteten Annahmen werden hierbei in Beziehung zum Forschungsstand gesetzt und somit ergänzt. Folglich liegt das Erkenntnisinteresse in der Hervorhebung eines bestimmten Spezifikums an Tiecks Märchen, welches in einen größeren Kontext, das heißt der Validität von Epochen, eingebunden wird.