Die Spitzenkandidaten im Fokus der Europawahl

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Sonstiges, Note: 1,3, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Einführung von Spitzenkandidaten bei den Wahlen zum Europäischen Parlament (EP) wurde 2014 erstmals der Versuch unternommen, den europäischen Parteienfamilien ein Gesicht zu geben und so den Wählenden ein Gefühl von Sichtbarkeit sowie ein stärkere Mitbestimmung bei der Besetzung des Postens des Kommissionspräsidenten zu verschaffen. Die Einführung europäischer Spitzenkandidaten als Gegenmaßnahme zur Second-Order Election bei den EP-Wahlen 2014 hatte verschiedene Auswirkungen auf die Berichterstattung in den unterschiedlichen EU-Staaten. Um dem Abwärtstrend der Wahlbeteiligung bei der EP-Wahl und dem Desinteresse der Bürgerinnen und Bürger entgegenzuwirken, wurde mit der Einführung europäischer Spitzenkandidaten eine Form geschaffen, welche den Parteien nicht nur ein Gesicht geben, sondern auch den Wahlkampf auf eine europäische Ebene heben sollte. Dies sollte das Interesse der Bürgerinnen und Bürger und Medien gegenüber der Wahl wieder steigern. Dass die Berichterstattung zu den Spitzenkandidaten in ihren Herkunftsländern höher ist im Vergleich zu den anderen untersuchten Ländern, konnte in diesem Zusammenhang bestätigt werden. Zudem konnte festgestellt werden, das vorwiegend über die Personen und deren Wahlkampf berichtet wurde und keine große Berichterstattung auf dem inhaltlichen Wahlkampf stattgefunden hat. Es kann festgestellt werden, dass die Frage, wie die Unterschiede in der Berichterstattung über die europäischen Spitzenkandidaten in den untersuchten Ländern ausfällt, klar beantwortet werden kann. Einerseits gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Herkunftsländern und den Nicht-Herkunftsländern der Spitzenkandidaten in Bezug auf die Berichterstattung. Andererseits beeinflussten auch andere Faktoren wie die Wahlkampf-Besuche der Spitzenkandidaten in den untersuchten Ländern eine stärkere bzw. geringere Berichterstattung.

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