Die Stadt als künstlerischer Lebens- und Schaffensraum

Bildende Künstler als gesellschaftlich geformte und formende Akteure sind eng gebunden an ihr unmittelbares Lebensumfeld. Die Stadt Halle (Saale) als Lebensmittelpunkt und primärer Raum künstlerischen Wirkens bildet den Rahmen der Studie, die die Lebens- und Schaffensbedingungen bildender Künstler seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft untersucht. Im Zentrum der ideen- wie sozialgeschichtlichen Untersuchung stehen Veränderungen des Künstlerseins in Abhängigkeit von der dynamischen Entwicklung des halleschen Kunstsystems. Die Bürgerliche Gesellschaft als Wertekonzept bildet den Hintergrund für die Genese des Künstlerbildes und weist als Bezugsrahmen über den lokalen Zuschnitt der Studie hinaus. Die Bandbreite und der Wandel künstlerischer Existenz wird anhand ökonomischer Kriterien, zeitgenössischer Berufsbilder, künstlerischer Idealtypen und Vergemeinschaftungsprojekten vermessen.

Isabell Schmock-Wieczorek ist Historikerin und Kunsthistorikerin. Sie lebt und arbeitet in Leipzig.

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