Die Stadt, das Fremde und die Furcht vor Kriminalität

Joachim Häfele untersucht den Einfluss von urbanen Disorder-Phänomenen (Incivilities) auf die Furcht vor und die Einstellungen zu Kriminalität. Damit stehen das Disorder-Modell und/oder ähnliche Ansätze (z. B. Broken-Windows-Ansatz) zur Erklärung personaler Kriminalitätsfurcht auf dem Prüfstand. Mithilfe von statistischen Mehrebenenanalysen gelingt es dem Autor, eigenständige Effekte des sozialräumlichen Kontextes auf Kriminalitätsfurcht und personale Kriminalitätseinstellungen zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen u. a., dass Incivilities eine ambivalente und teilweise durchaus widersprüchliche Wirkung auf die Kriminalitätsfurcht haben. Insbesondere Social Incivilities oder abweichende Handlungen erhöhen die Risikoperzeption und führen zu einem Absinken des kriminalitätsbezogenen Sicherheitsgefühls. Social Incivilities, die häufig sichtbare Erscheinungsformen von Armut darstellen, werden immer stärker als allgemeine Bedrohung interpretiert, was sich auch in einer ansteigenden Risikoeinschätzung, Opfer einer Straftat zu werden, niederschlägt.



Dr. Joachim Häfele ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Stadt- und Regionalsoziologie der Hafencity Universität Hamburg.

Verwandte Artikel

Weitere Produkte vom selben Autor

Download
PDF
Verschwörung, Ablehnung, Gewalt Bernhard Bogerts, Joachim Häfele, Benny Schmidt

49,99 €*
Download
PDF
Sicherheit und Kriminalprävention in urbanen Räumen Joachim Häfele, Fritz Sack, Volker Eick, Hergen Hillen

42,99 €*