Die Strafbarkeit des Selbstdopings.

Die Arbeit unterzieht die 2015 vollzogene Neuausrichtung der staatlichen Dopingbekämpfung auf den dopenden Sportler einer eingehenden Analyse. Erstmal herausgearbeitet wird dabei u.a., dass die »Einnahmeklausel« des § 4 Abs. 7 Nr. 2 AntiDopG als Auffangklausel für Mängel im Kontrollsystem des Spitzensports dient und, dass die Verfassungskonformität der Testpool-Klausel des § 4 Abs. 7 Nr. 2 davon abhängt, dass man sie mit der hier vertretenen Auffassung als normatives und nicht etwa als Blanketttatbestandsmerkmal einstuft. Außerdem verzahnt die Arbeit die strafrechtsdogmatische Rechtsgutsdiskussion mit der verfassungsrechtlichen Verhältnismäßigkeitsprüfung und bezieht dabei auch die Bedeutung der Abgrenzung des Rechtsguts vom Schutzreflex ein. Sie kommt insoweit zu dem Schluss, dass die Selbstdopingdelikte verfassungskonform sind. Aus einem rechtspolitischen Blickwinkel betrachtet erscheint deren Schaffung indes eher als staatliche Symbolpolitik denn als ernsthaftes Bekenntnis gegen Doping im Spitzensport.

Carsten Kusche studied law in Würzburg and completed his legal training in the OLG district Bamberg and a corporate law firm in Hamburg. He is a research assistent at the chair of Criminal Law, Criminal Justice, Legal Theory, Information and Computer Science Law (Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf) at the Julius-Maximilians-University Würzburg. There he received his doctoral degree in 2019 under the supervision of Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf.

Weitere Produkte vom selben Autor

Download
PDF
Digitalisierung, Automatisierung, KI und Recht Susanne Beck, Carsten Kusche, Brian Valerius

148,00 €*