Die Tage von Gezi

Der Streit um einen kleinen Park führt zu einem Aufstand gegen die islamisch-konservative türkische Regierung. Mit Toten, Tausenden Verletzten, Massenverhaftungen. Für die deutsche Architektin Kathrin ist Istanbul zur zweiten Heimat geworden. In der Revolte, die Ende Mai 2013 beginnt und bald weite Teile des Landes erfasst, gerät ihr Leben aus den Fugen. Marc, Reporter eines britischen Magazins, landet bei den ersten Auseinandersetzungen im Gezi-Park durch Zufall zwischen den Fronten. Als er dort der jungen Türkin Mine begegnet und Zeuge des brutalen Vorgehens der Polizei wird, verliert er zunehmend seine journalistische Neutralität. Mine trifft an umkämpften Barrikaden auf ihren Mann, einen Polizisten, und muss fortan auch um ihre Ehe kämpfen, die an der tiefen Spaltung der türkischen Gesellschaft zu scheitern droht.

Jahrgang 1968, ist studierter Politologe und Islamwissenschaftler. Als Reporter des ZDF dreht der gebürtige Rheinländer Reportagen in aller Welt. Er berichtet aus Krisen- und Katastrophenregionen wie dem indonesischen Aceh nach dem Tsunami 2004 oder dem durch das Erdbeben 2010 zerstörten Haiti. Nach der Atomkatastrophe von Fukushima war Martin Niessen 14 Monate als Korrespondent des ZDF in Japan. Seine Erinnerungen sind als E-Book erschienen: »Der kleine Japaner - Im Land der aufgehenden Sonne und abrauchenden Atomkraftwerke«. Martin Niessen ist verheiratet und lebt in Hamburg und Istanbul.