Die Tempelaktion Jesu

Christina Metzdorf vergleicht die Deutung der Tempelaktion Jesu bei den Kirchenvätern mit der Interpretation historisch-kritischer Exegeten des 19. und 20. Jahrhunderts. Dabei werden der jeweilige hermeneutische Rahmen und die angewandte Methode eigens dargestellt und kritisch bedacht. Überblicke über die Exegese und die Vorstellung repräsentativer Ausleger ergänzen sich. Es zeigt sich, daß die Väter fast alle historischen Fragen diskutiert haben, die auch heute diskutiert werden, mit ganz ähnlichen Antworten und Ergebnissen, aber in einem anderen hermeneutischen Horizont. Deutlich wird auch die verwirrende Vielfalt und Widersprüchlichkeit moderner literarkritischer Hypothesen und historischer Rekonstruktionen, ihre Abhängigkeit von nicht immer offen gelegten Vorannahmen und damit ihre Beliebigkeit. So ist dieses Buch eine Hilfe zum Verständnis der Väterexegese und eine Anfrage an die Hermeneutik - nicht die Methoden! - der historisch-kritischen Exegese.

Geboren 1973; Studium der kath. Theologie, Altphilologie und Deutschen Philologie; 200* Promotion; zur Zeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neues Testament am Fachbereich Katholische Theologie in Mainz.