Die Thematisierung von (Homo-)Sexualität im Literaturunterricht. Der Roman 'tschick' von Wolfgang Herrndorf

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 2,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Um den Ansprüchen unserer heutigen, immer offener und komplexer werdenden Gesellschaft gerecht zu werden, ist es wichtig, das Thema (Homo-)Sexualität, welches immer wieder tabuisiert und angefochten wird, auch in der Institution Schule klar anzusprechen und im Klassenverband zu diskutieren. Ziel dieser Thematisierung soll es sein, mehr Offenheit gegenüber Andersdenkenden und -Fühlenden zu entwickeln und den Schülerinnen und Schülern zu helfen, diesbezüglich eigene Standpunkte zu vertreten. Besonders der Deutschunterricht kann in diesem Sachverhalt zahlreiche Gesprächsanlässe bieten und für alle Beteiligten gewinnbringend sein, insofern die Unterrichtsgestaltung gut durchdacht und die Arbeitsweisen, Methoden und Materialen vorab gut von der Lehrkraft überlegt worden sind. Ein geeignetes Beispiel für die Auseinandersetzung mit dem Thema (Homo-)Sexualität im Deutschunterricht stellt der 2010 von Wolfgang Herrndorf veröffentlichte Jugendroman 'tschick' dar (Herrndorf 2013). 'tschick' begeistert vor allem durch seine leichte und witzige Erzählweise, seine abenteuerlichen Geschichten, aber auch durch Themen , die Teil der Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler sind und - in Hinblick auf den Deutschunterricht - zu einer lohnenswerten inhaltlichen Auseinandersetzung herausfordern. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die Auseinandersetzung mit dem Thema (Homo-)Sexualität während der Romanbehandlung von 'tschick' gewinnbringend in den Deutschunterricht mit eingebracht werden kann. Sie soll aber auch Vorschläge für handlungs- und produktionsorientierte Methoden in der Praxis geben, mit denen auf motivierende Weise jene Themen am Lektüretext behandelt und gleichzeitig Bezüge zur Lebenswelt der Lernenden hergestellt werden können.