Die Touristin Wanda Frisch

Wir alle sind Tourist*innen und unsere Urlaubsreisen ein beliebter Gegenstand von Kommunikation und Erinnerung. Wanda Frisch ist Veteranin einer Generation, die in den 1920er Jahren zum ersten Mal in der Geschichte die Möglichkeit hatte, in den Urlaub zu fahren und die unterschiedlichsten Zeugnisse dieser Reisetätigkeit zu sammeln und zu bearbeiten. Das Konvolut ihres Nachlasses bildet den Ausgangspunkt für Gerlinde Irmschers transdisziplinäre biografische Studie, in der je unterschiedliche wissenschaftliche Zugänge erprobt werden, um das von der Protagonistin über Jahrzehnte angehäufte Material angemessen und mit historischer Tiefenschärfe zu interpretieren - und damit Auskunft über eine individuell wie gesellschaftlich bedeutsame kulturelle Praxis zu geben.



Gerlinde Irmscher (Dr. habil.), geb. 1950, lehrte bis 2013 als Privatdozentin am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin mit den Schwerpunkten Kulturgeschichte und Kultursoziologie. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Urlaubsverhalten und der Tourismusforschung in der DDR.