Die Tracht der Fürstin

Der Präsenz regionaltypischer Kleidung an europäischen Adelshöfen des 19. Jahrhunderts ist in der historisch-volkskundlichen Forschung bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Es dominierte in der - vor allem ideologiekritischen - Auseinandersetzung mit 'Tracht' eine Perspektive, die deren Bedeutung in der bürgerlichen Kultur betonte. Ausgehend von einer Bückeburger Tracht aus dem Besitz der Fürstin Marie Anna zu Schaumburg-Lippe diskutiert die Autorin 'Tracht' als ständeübergreifendes, von Akteuren verschiedener Sozialmilieus angeeignetes, kulturelles Phänomen, nicht ohne aber auch spezifisch adeligen Motivationen im Umgang mit 'Tracht' nachzugehen.

Jennifer Hoyer, M. A., Bachelorstudium der Geschichte sowie Kultur- und Sozialanthropologie; im Anschluss Masterstudium der Kulturanthropologie/Volkskunde, jeweils an der WWU Münster. Während des Studiums arbeitete sie von 2008 bis 2012 als studentische Hilfskraft bei der LWL-Volkskundlichen Kommission für Westfalen. Zuletzt war sie als wissenschaftliche Volontärin im Sachgebiet Ausstellungen bei den Museen für Kulturgeschichte Hannover tätig.