Giorgia ist wieder ganz sie selbst. Nur manchmal macht sie Fehler, merkwürdige Dinge, die nicht im Skript stehen. Vielleicht müssen wir sie doch noch einmal schreiben ... Ein abgründiger Roman über brüchige Identitäten, männlichen Größenwahn und die durchlässige Grenze zwischen Liebe und Manipulation. Mit Mitte dreißig sind die Träume grau geworden, das Geld ist immer knapp. Giorgia jobbt an der Supermarktkasse, Filippo führt widerwillig die Bar der Eltern. Ihre Beziehung hält ein prekäres Gleichgewicht - bis Giorgia den Regisseur Mauro wiedertrifft. Mauro will sie unbedingt zurück auf die Bühne holen. Er weiß, dass Giorgia in ihren Rollen nachgerade aufgeht. Giorgia hingegen weiß um die dunkle Seite ihres Talents: wie die Rolle Besitz von ihr ergreift, bis die Grenzen ihres Selbst sich auflösen. Doch sie gibt der Versuchung nach - mit katastrophalen Folgen. Bei der Premiere bricht Giorgia zusammen. Um sie zu retten, entwerfen Mauro und Filippo einen irrwitzigen Plan. Die beiden Männer schreiben Giorgia buchstäblich die Rolle ihres Lebens auf den Leib; ein Skript, das sie in die Wirklichkeit zurückführen soll ... Claudia Petruccis geschickt konstruierte Dreiecksgeschichte um eine schillernde, immer rätselhaftere Protagonistin lässt nach und nach alle Gewissheiten schwinden.

Claudia Petrucci, 1990 geboren, hat in Mailand Literaturwissenschaft studiert, in der Werbebranche, als Olivenöl-Vorkosterin und Social-Media-Managerin gearbeitet. Für ihren Debütroman »Die Übung« erhielt sie 2020 den renommierten Premio Flaiano. Petrucci lebt in Perth/Australien.